Montag, 6. Juli 2015

Der zerbrochene Stein

Alles vergänglich.
Nichts ist beständig.
Alles nur Schein im unendlichen Sein.
Warum sollte ich schreien?
Es ist nur ein Stein!


Der menschliche Verstand gibt den Dingen einen Wert. Eine unnütze Illusion die behindert und Leid erzeugt.

Stefan Kibellus

3 Kommentare:

  1. Schönes Gedicht :)
    Aber ich denke gerade etwas Anderes.
    Leid ist auch eine Wertung. Es ist ein Zustand den wir als
    negativ, oder ich meistens als negativ Empfinde. So wie das Gedicht geschrieben ist macht es für mich den Eindruck, das man Leid verhindern soll durch den Weg des Zen. Wenn das stimmen sollte wird hier auch Leid als negativ Kategorisiert. Zen ist eine Loslösung. Aber ich denke es ist in unserer Natur bestimmte Dinge fest zu halten. Wenn wir zum Beispiel nichts kategorisieren würden könnten wir keine Aussagen treffen. Nicht das wir das müssten, aber dadurch haben wir uns zu den Menschen entwickelt die wir heute sind. Sonst wären wir Tiere, wobei die auch Unterscheiden können zwischen Dingen. Ich denke dass das notwendig ist,damit eine Struktur so wie der Mensch existieren kann. Nun gut jetzt haben wir Kategorisiert und wir haben Leid als etwas was wir eher nicht spüren wollen eingestuft. Um nun zu Wissen wie wir Leid weniger Empfinden, oder ob wir es wirklich weniger empfinden wollen, müssen wir Dingen einen Wert geben. Wenn ich mit Medizin dafür Sorgen kann, das ich oder jemand Anderes weniger leidet, dann hat es für mich einen höheren Wert als etwas Anderes, was weniger Wert für mich hat. Kommt ja auch immer darauf an wie schlimm ich das Leid und ob ich es als schlimm bewerte.

    Ich denke, dass bewerten Lebensnotwendig ist. Weil, wenn man seinem Leben keinen Wert gibt, ist es einem Gleichgültig, ob man Tod ist oder Lebendig. Und da es vermutlich leichter ist zu sterben als zu leben würde man das tun. Und Leben ist eine Bewegung. Wäre Tod und Leben gleichgestellt gäb es keine Bewegung. Man hat einen Wert im Leben. Deswegen ist bewerten nützlich um zu leben... Vermutlich nicht alles...

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  2. Hallo Roven, danke für dein Kommentar. Es freut mich, dass es einen interessiert was ich hier schreibe. Glück und Leid sind nur zwei Empfindungen. Die stärksten die wir kennen. Dazwischen ist das Loslassen ( Neutraler Seins-Zustand ). Oder Satori, die Erleuchtung, die Offenbarung was auch immer :-). Das ist mir in meinem Leben bisher nur dreimal gelungen. Das erste mal gezwungenermaßen bei einer Nahtod-Erfahrung. Ich war vierzehn und wäre fast in einem Fluß ertrunken. Bei diesem Erlebnis bin ich zu dem Punkt gelangt und noch dahinter, was man als Loslassen bezeichnen könnte. Es war ein unbeschreiblicher Seins-Zustand ohne Sorgen, Glück und Leid.Aber davor war eine enorme Angst loszulassen von alle dem hier und das ganze Leben läuft einen in Sekundenbruchteilen noch mal vor Augen ab. Wir Menschen klammern uns sehr stark an dieses Leben. Ja wir meinen, wir wären dieses Ich. Das zweite mal geschah es völlig ungezwungen und unbeabsichtigt. Es war in einem Angelurlaub und ich war siebzehn oder achtzehn. Ich war an einem kleinen Teich am Angeln und schloß ein bischen für 30 sekunden die Augen. Auf einmal war ich wieder in diesem Zustand des losgelöst seins von diesem irdischen Sein ( Ego ). Völlig unbeabsichtigt und ohne Zwang. Doch der Alltag verdrängt nur allzuschnell wieder solche Erfahrungen. Der Verstand ist eine unaufhörliche Denkmaschine. Ein Mönsch der den ganzen Tag Zeit hat zu philosophieren und zu meditieren ohne ablenkende Störfaktoren, kann bestimmt öfters diesen Zustand erreichen. Vielleicht erreichen aber auch manche niemals diesen Zustand! Herbeizwingen kann man es nicht. Ein gewisser Grad an Leid und Glück muss man vielleicht schon durchlebt haben, um dorthin zu gelangen. Ich bin jetzt keiner der den ganzen Tag dasitzt und meditiert. Da hätte ich gar keine Zeit und Lust für. Meditieren kann man auf jede erdenkliche Weise und bei jeder Tätigkeit. Es ist aber alles nur ein Versuch mit Zwangbehaftung! Das dritte mal erreichte ich diesen Zustand in einer langen Krankheitsphase bei einer Wanderung. Ich war durch meinen Körper psychisch etwas angeschlagen und bei einer Rast auf einer Bank, bekam ich auch wieder völlig ungezwungen diesen Seins-Zustand. Warum? Vielleicht, weil einer Phase des Leidens hinter mir lag? Wie du schon meinst, ohne Leid und Glück können wir den dritten Seins-Zustand nicht erreichen oder empfinden wäre treffender. Vielleicht verstehst du es so besser. Wenn du wahrhaftig losgelassen hast, interessiert es dich nicht mehr wer du bist oder warst. Genau wie der zerbrochene Stein nur noch ein zerbrochener Stein ist. Was nützt es, wenn der Stein ganz geblieben wäre? Dann wären wir wohl um eine Erkenntnis ärmer.

    Liebe Grüße und Danke

    Stefan

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  3. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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